Radverkehr auf dem Waidmannsluster Damm

Die SPD-Abteilung Hermsdorf will den Waidmannsluster Damm, zunächst zwischen Tegel und dem S-Bahnhof Waidmannslust, mit einer sachgerechten Radverkehrsanlage für den schnellen Alltagsverkehr ausstatten. Auf unseren Antrag hin hat die Kreisdelegiertenversammlung der SPD-Reinickendorf am 22. August die SPD-Fraktion in der BVV aufgefordert, sich für diese Verbindung einzusetzen (ebenso auch für den längst überfälligen Radweg entlang der B 96 auf ganzer Länge).

Der Waidmannsluster Damm ist eine wichtige West-Ost-Verbindung im Bezirk Reinickendorf. Unser Ziel ist es, hier eine alltagstaugliche Verbindung für den Radverkehr zu schaffen. Die Vorlage des Bezirksamts (Drucksache 0469/XX-01 vom 30.04.2020) sieht dagegen eine Radverbindung über die Nimrodstraße und den Steinbergpark vor. Diese Route hat einen hohen Freizeit- und Erholungswert, und die nötigen baulichen Verbesserungen sollten unbedingt erfolgen. Die Route entspricht aber nicht den Erfordernissen eines alltagstauglichen schnellen Radverkehrs für Wege zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. Die Route ist bei Dunkelheit nicht zu benutzen, weist zahlreiche scharfe Abzweigungen, unübersichtliche Einmündungen und andere Hindernisse auf, wird im Winter nicht geräumt und weist starke Steigungen auf. Deswegen kommt auch die (von der CDU-Fraktion beauftragte) Machbarkeitsstudie: Radverkehr in Reinickendorf von Team Red und Stadtlabor (Berlin, April 2020) zu dem Ergebnis, die vom Bezirksamt vorgesehene Route sei „als unattraktiv für den Alltagsradverkehr einzustufen“ (S. 78). Die Ertüchtigung des Waidmannsluster Damms für den Radverkehr ist daher die bessere Variante, wobei die Machbarkeitsstudie für den problematischen Abschnitt zwischen Dianastraße und Jean-Jaurès-Straße eine gemeinsame Führung von Radverkehr und Motorisiertem Individual-Verkehr durch entsprechende Fahrbahnmarkierungen vorsieht (S. 79).

Waidmannsluster Damm/Hubertusstraße

Die Führung des Radverkehrs im Abschnitt zwischen Tegel und dem S-Bahnhof Waidmannslust ist ein wichtiges Beispiel für eine verkehrspolitische Entscheidung von großer Tragweite. Die CDU will den Radverkehr „von den in Reinickendorf oft zu engen Hauptstraßen herunter holen, damit der motorisierte Individualverkehr nicht durch zusätzliche Radstreifen in die Nebenstraßen verdrängt wird und Radfahrer nicht gefährdet werden“ (Radverkehr in Reinickendorf – sicher, komfortabel und ideologiefrei! Drucksache 0469/XX vom 29.06.2017). Das Bezirksamt hat diese Zielsetzung in seiner Vorlage aufgegriffen. Wir fordern: Wer das Fahrrad im Alltag nutzt – und das tun immer mehr Menschen – soll nicht in Nebenstraßen und Parks abgedrängt werden. Auch der Radverkehr braucht schnelle, alltagstaugliche Verbindungen. Der Waidmannsluster Damm kann zeigen, wie ein faires Miteinander von Motorisiertem Individualverkehr, Öffentlichem Nahverkehr und Radverkehr gestaltet werden kann. An alten Ideologien hält fest, wer nur dem Individualverkehr (von Radfahrern und Fußgängern) freie Fahrt verschaffen will.

Thomas Koch

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