„Vorne beten, hinten treten“
ver.di kritisiert Kündigung von über 80 Beschäftigten bei der Dominikus Service GmbH
Das katholische Dominikus Krankenhaus (Caritas) in Berlin löst seine Tochterfirma, die Dominikus Service GmbH (DSG), auf und entlässt über 80 Beschäftige zum Ende des Jahres. Ein entsprechendes Kündigungsschreiben haben die Beschäftigten der DSG erhalten.
In der DSG sind die Bereiche Küche/Cafeteria, Logistik, Reinigung, Hauswirtschaft und Bettenaufbereitung ausgelagert. Die Tätigkeiten sollen zukünftig von der Firma Klüh erbracht werden. Die Geschäftsführung begründet ihre Maßnahme mit Einsparpotentialen durch die Vergabe an Klüh. Bereits jetzt wird in diesem Bereich des Krankenhauses nicht nach den Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas (AVR Caritas) bezahlt, sondern nur nach den branchenüblichen Löhnen. Vor diesem Hintergrund stellt sich für viele KollegInnen die Frage, wie das Dominikus Krankenhaus noch weiter Geld einsparen will. In einer Mitarbeiterversammlung wurde bereits angekündigt, dass dies zum Teil durch die Reduzierung von Personal geschehen soll. „Wir sehen die Entwicklungen im Dominikus Krankenhaus mit großer Sorge“ erklärt ver.di Gewerkschaftssekretär Kalle Kunkel. „Hier soll gespart werden, indem man langjährige Beschäftigte, die ohnehin schon am schlechtesten verdienen, ihrer Existenzgrundlage beraubt. Dies steht mit den christlichen Werten des Krankenhauses in eklatantem Widerspruch. Dass Kostenreduzierung durch Personaleinsparungen etwa bei der Reinigung erzielt werden soll, ist in einem Krankenhaus unverantwortlich.“ so Kunkel weiter.
Auf einem von ver.di einberufenen Treffen, haben die KollegInnen und Kollegen beschlossen, sich gegen diesen Akt der Willkür der katholischen Einrichtung zu wehren. ver.di wird sie dabei politisch und juristisch unterstützen.
Die Hermsdorfer SPD schließt sich den Forderungen der KollegInnen und von ver.di an und fordert die DSG auf, sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Beschätgten und ihren Patienten zu stellen.