Öffentliche Werkstatt zur Zukunft der Heinsestraße
Präsenzveranstaltung am 30.März 2023
Das Interesse war groß, die Veranstaltung musste in die größere, wenn auch weiter entfernte Aula der Romain-Rolland-Schule verlegt werden. Mit einer von der Bezirksverordnetenversammlung in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie soll die Heinsestraße, beliebtes und viel genutztes Ortsteilzentrum in Hermsdorf, aus verkehrlicher und städtebaulicher Sicht fit für die Zukunft gemacht werden. Wirtschaftsförderung (Gewerbe auf der Heinsestraße stärken), Reaktion auf den Klimawandel (Hitze, aber auch Starkregen) und verändertes Mobilitätsverhalten (zunehmender Fahrradverkehr, motorisierter Durchgangsverkehr soll zurückgedrängt werden) nannte Korinna Stephan, derzeit noch Stadträtin für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, als die grundlegenden Herausforderungen. Kunden in die Heinsestraße holen und deren Verweildauer erhöhen, zum Flanieren einladen, aber auch Schulweg-Sicherheit und barrierefreie Querungsmöglichkeiten waren für viele Anwesende näherliegende Ziele als der Ausbau im Rahmen eines Schwammstadt-Konzepts oder die Ertüchtigung für den Radverkehr im Rahmen des Rad-Vorrang-Netzes. Die lebhaften Reaktionen aus dem Publikum zeigten, dass die Zielvorstellungen der Stadträtin nicht für alle Anwesenden widerspruchsfrei zusammenpassen. Eine Gruppe machte sich lautstark mit der Forderung bemerkbar, auf jede Veränderung zu verzichten und alles zu lassen wie es ist.
Projektleiterin Susanne Thomaier und ihr Team von der beauftragten Agentur Interlink GmbH fassten die Ergebnisse der Bestandsaufnahme so zusammen: Die Heinsestraße ist eine lebendige und beliebte Einkaufsstraße mit vielfältigem Gewerbe; die meisten Menschen kommen sehr gern und häufig hierher. Sorgen bereiten die zahlreichen Ladenschließungen der letzten Zeit, die Gestaltung der Plätze, fehlende Sitzmöglichkeiten und Veranstaltungen sowie die angespannte Parksituation. Die Agentur hat daraufhin vier Varianten für die Weiterentwicklung der Heinsestraße und des umgebenden Quartiers entwickelt:
- Geringfügige Veränderung des bestehenden Zustands;
- Fahrradstraße
- Verkehrsberuhigtes Geschäftsbereich (das von der SPD Hermsdorf vorgeschlagene Modell)
- Unterbrechung des Kfz-Verkehrs
Diese Varianten wurden in jeweils einem Raum detailliert vorgestellt; die Teilnehmenden der Werkstatt waren aufgefordert, positive und negative Anmerkungen und Hinweise einzubringen, die sorgfältig notiert und dokumentiert wurden. In konzentrierter Arbeitsatmosphäre und bei lebhaftem Meinungsaustausch kamen so eine sehr große Zahl von Hinweisen und Bewertungen zusammen. Ziel der Agentur ist es nun, auf dieser Grundlage bis Juni 2023 eine (oder maximal zwei) Varianten zu entwickeln, die dann die Grundlage für die weitere Erarbeitung der Machbarkeitsstudie bilden. Man kann gespannt sein, wie das gelingt und wie das Ergebnis aussieht. Im Juni wird es eine weitere öffentliche Werkstatt geben. Der Fortschritt des Projekts soll unter mein.berlin.de/projekte/heinsestrasse dokumentiert werden.
Thomas Koch